Mittwoch, 23. Oktober 2013

Runaway - 8 - Endlich Wochenende

Sie fühlte sich furchtbar. Kaum ausgeschlafen, und schon lange hatte sie nichts mehr gemacht, was Spass macht und ihr Magen rumpelte lauter als die Boxen ihres alten Radios . Aber sie hatte wirklich keine Zeit mehr, bald würde der Schulbus sie abholen und so war das einzige, was sie tun konnte, das übliche Müsli herunter zu schlingen. In der Schule angekommen, versuchte sie sich zusammen zu reissen, doch sie hielt nur bis kurz vor mittag durch, und der Unterricht dauerte noch eine Weile. Als Frau Cook sie nach dem Unterricht wieder zu sich rief fürchtete sie deswegen einen Rüffel. Doch zu ihrer Überraschung bot sie ihr ein Referat an, mit dem sie ihre Noten verbessern könnte. Sie müsse dazu ein paar Leute in Frankreich interviewen. Die Sache hatte jedoch einen Haken, den sie nicht mit ihrer Lehrerin besprechen konnte. Sie hatte ja keine Papiere. Wie sollte sie da ins Ausland reisen? Nach der Schule nahm sie sich zusammen und erntete wie üblich Blumen im Park, doch danach ging sie so schnell wie möglich nach Hause, um etwas Schlaf nach zu holen. Gegen Vier am nächsten Morgen wachte sie dann auf. Einerseits war das früh, anderseits war sie ja bereits am späten Nachmittag ins Bett gegangen. Die kommenden zwei Tage war es Wochenende, und sie hatte keine Schule, und so ging sie den Morgen gemütlich mit selbstgemachten Waffeln und einer wohltuenden, langen Dusche an. Nach dem letzten Ausbau hatte sie sogar ausreichend Platz in ihrem Häusschen, um drinnen etwas mit dem Sandball zu spielen und bekam ihren Kopf dabei richtig frei und kam zu dem Schluss, das ein besseres Bett her musste. Und sie brauchte endlich einen eigenen Computer, ein Telefon und vielleicht sogar eines dieser Tablets, das sie bei einigen ihrer Klassenkameraden gesehen hatte. Doch es war ab zu sehen, dass es nicht beim Kaufen bleiben würde, ein grosses Bett würde doch noch mehr Platz brauchen, und ohne einen Schreibtisch würde ein Computer sich auch schlecht aufstellen lassen. Also musste sie das Haus noch weiter ausbauen lassen, eine komplette zweite Etage wäre gut, und dafür bräuchte sie auch noch eine Treppe. In ihren Gedanken machte es bei jeder dieser Überlegung Katsching, wie wenn eine Kasse klingelte, bei jedem mal Lauter. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass sie das alles Stemmen konnte und es war offensichtlich, dass sie dieses Wochende nicht nur Blumen pflücken würde.

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